Sie erfahren in „Coaching und Wirtschaftsskandale“ etwas über Rolle und Ethik von Coaching für die Arbeit mit dem Management.

Coaching mit systemischer Transaktionsanalyse

Innerhalb der Wirtschaft gibt es sicher viele, die dem „ehrbaren Kaufmann“ entsprechen. Es gibt aber auch das Gegenteil: gravierende Wirtschaftsskandale. Die beginnt mit Bilanzfälschung, der Einbuchtung von Geschäften, die es nie gab, um die anderen Stakeholder des Unternehmens,ens zu täuschen. So werden insbeiondere die Fremdkapitalgeber, aber auch die Eigenkapitalgeber getäuscht. 

Daneben gibt es andere innere Mechanismen in großen Firmen, die beispielsweise Verantwortung für Auswirkungen verschieben. Mit Sicherheit hat es in den großen Autofirmen ein Wissen darüber gegeben, dass die Abgasmessinstrumente manipuliert waren. Und weiter hatten vorher mit großer Sicherheit die Topmanager ihre Ingenieure instruiert: „Wir wollen, dass Ihr das Problem unbedingt löst, aber wir wollen nicht wissen wie“. So kamen dann illegale Abschaltvorrichtungen in die Welt.

Eine dritte Stufe con Wirtschaftsskandalen sind die, die nicht unbedingt illegal sind, mit denen das Management aber die anderen Stakeholder extrem schädigt. Beispiele dazu sind die Übernahme von Monsanto durch Bayer, wo lange klar war, welche Vernichtung von Unternehmenswert das für Bayer bedeuten würde. Das Management entschied sich dennoch in einem Himmelfahrtskommando dafür. Ein anderes Beispiel ist die Credit Suisse, die über viele Jahre unter den Augen der Finanzaufsicht waghalsige Geschäfte machte. Zudem versorgte sich in einer Zeit, als der Börsenwert um Milliarden sank das Management mit großzügigen Boni jedes Jahr. 

Was hat Coaching damit zu tun? Ähnlich wie Wirtschaftsprüfer gehen Coaches bei großen Unternehmen beim Management ein und aus. Dass sie nichts mitkriegen von Mauscheleien, ist kaum zu glauben. Es braucht auf der Seite der Coaches eine starke ethische Haltung. Denn deuten sich solche Fälle wie oben an, ist es aus meiner persönlichen Sicht die Pflicht des Coaches seine reine Prozessberaterrolle zu verlassen und in eine Ratgeber- oder sogar Instruktorenrolle zu gehen. Instruktorenrolle bedeutet: „Ich werde nicht mehr weiter mit Ihnen arbeiten, wenn sie diese Entscheidung treffen“. Dies ist natürlich für Coaches schwer, weil oft mit finanziellen Einbußen verbunden. Aber hierzu würde ich gerne mal eine Fallstudie lesen. 

https://www.coaching-magazin.de/autoren/guenther-mohr

https://www.coaching-magazin.de/kontrovers/coaching-und-wirtschaftsskandale